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Periskop-Erprobung mit dem Eurofighter
 
 

Trotz Radar und aller möglicher Sensoren sowie weiterer elektronischer Hilfsmittel - eine gute Rundumsicht bleibt für einen Jagdflieger unerlässlich. Nach wie vor gilt: Der Feind, den man nicht sieht, ist der, der einen kriegt.
 
Moderne Jagdflugzeuge wie der Eurofighter EF2000 sind daher mit Cockpithauben ausgestattet, die ihren Piloten eine gute Rundumsicht ermöglichen sollen. Dazu bieten sie viel Kopffreiheit, um den Kopf in alle Richtungen drehen zu können, sowie voluminöse Ausbuchtungen. Dennoch, oder gerade deswegen, sind solche Hauben auch immer nur ein Kompromiss zwischen Sichtbedingungen und Aerodynamik. Außerdem versperrt gerade nach hinten, von wo sich der Feind meistens nähert, das eigene Leitwerk den Blick.
 
Um die Sicht des Piloten trotz der vorhandenen Einschränkungen zu verbessern, wurde daher 2009 vom Verteidigungsministerium ein Forschungsprogramm ins Leben gerufen, mittels dessen die Verwendung eines auf der Cockpithaube montierten optischen Periskops untersucht werden sollte. Üblicherweise werden solche Forschungsprojekte der Luftwaffe von der WTD 61 in Manching durchgeführt. Da diese zu dem Zeitpunkt aber mit anderen wichtigen und dringenden Programmen (Aufhübschen der Phantom zur bevorstehenden Außerdienststellung) komplett ausgelastet war, wurde das Programm an das Jagdgeschwader 74 im benachbarten Neuburg weiter gegeben. Ein weiterer Grund dürfte wohl auch die hohe Geheimhaltungsstufe gewesen sein. In Manching erwarten neugierige Augen eher neue Hochtechnologie als bei einem normalen Einsatzgeschwader.
 
Das Personal beim JG 74 machte sich auch gleich hochmotiviert an die Arbeit. Aus Zeit- und Kostengründen wurde bei der Realisierung des Periskops das Gehäuse eines alten Schadstoffmessgerätes verwendet, welches noch in der Werkstatt der Fliegerhorstgruppe herumstand. So konnte der Erstflug des mit dem Periskop ausgerüsteten Eurofighters bereits am 1.4.2012 erfolgen.
 
 

 

Der Eurofighter des JG 74 mit dem Periskop
 
 
 

Trotz viel versprechender Ergebnisse wurde das Projekt im Jahr 2013 auf höchste ministerielle Weisung hin eingestellt. Das Gehäuse wurde nun plötzlich ganz dringend anderweitig gebraucht - als Spielgerät für die neu einzurichtende Kita am Fliegerhorst.
 
Noch ein weiterer Grund für die Verlegung der Kampagne nach Neuburg war ganz klar auch das dort vorhandene hochqualifizierte Personal. Dies äußert sich am deutlichsten darin, dass die Flüge zur Bewertung des Periskops durchgeführt wurden von Hauptmann Hans Hinterseher (HHH).
 

 

 
Übrigens: Heute ist der 1.April, auch wenn Ihr Kalender ein anderes Datum zeigt!

 
 

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Letzte Änderung: 01. April 2018
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